In den letzten 10 Jahren wurde die Bestandsgröße hauptsächlich mit Hilfe genetischer Methoden und systematischem Sampling bestimmt. Allerdings ist dies logistisch sehr aufwändig und teuer. Dies kann nicht jedes Jahr durchgeführt werden. Wir haben daher im LIFE DINALP BEAR Projekt Methoden entwickelt, um den Bestand aus einer Kombination von den Ergebnissen genetischen Untersuchungen aus einem zufälligen Sampling mit Jagdstreckendaten zu rekonstruieren.

Die gute Übereinstimmung der verschiedenen Methoden zeigt die hohe Verlässlichkeit. Die Bärenpopulation hat über die letzten 20 Jahre die meiste Zeit zugenommen. Das durchschnittliche Wachstum war in Slowenien 4,5%, in Kroatien sogar 5%. Der Frühjahrsbestand (vor der Jagd) wuchs von 1998 bis 2018 von 405 (330-460) auf 975 (875-1130). Dies ist eine Verzweieinhalbfachung des Bestands innerhalb von 20 Jahren. Bisher wurde in der Regel die Schätzung für die Bestandsgröße im Herbst davor angegeben. Diese ist in der Regel deutlich niedriger, da Bären ihre Jungen im Winter bekommen und diese dann im Frühjahr mitgezählt werden.

Diese Bestandsschätzungen haben jetzt eine wissenschaftliche Basis und bieten wichtige Informationen für Management und Forschung. Neben der Bestandsgröße lassen sich auch Geschlechterverhältnis, Altersstruktur, Reproduktionsrate und natürliche (nicht erfasste) Mortalität schätzen. Wir planen, diese Schätzungen als Grundlage für das Bärenmanagement in Zukunft in beiden Ländern zu benutzen.