Künstliche Fütterungen haben eine lange Tradition in Slowenien und anderen europäischen Ländern. Mais, Obst und geschlachtete Haustiere waren die häufigsten Futtermittel, die an Futterplätzen angeboten wurden. 2004 wurde das Ausbringen von Fleisch verboten. Dies führte zu großen Befürchtungen, da man bisher davon ausgegangen war, dass dadurch die Schäden durch Bären reduziert wurden. Allerdings gab es noch keine wissenschaftliche Studie dazu.

Im LIFE DINALP BEAR Projekt führten wir eine experimentelle Studie durch, ob Bären Fleisch oder pflanzliche Futtermittel bevorzugen. Für die Studie wurden 19 Futterplätzen benutzt. Die Hälfte der Futterplätze wurde mit Fleisch und pflanzlichem Futter (hauptsächlich Mais), die andere nur mit pflanzlichem Futter beschickt. Im zweiten Jahr wurde gewechselt. Die Nutzung der Futterplätze durch Tiere wurde mit Fotofallen überwacht. Bären nutzten die die Futterplätze mit Fleisch häufiger, besonders im Jahr 2017, als die Verfügbarkeit natürlicher Nahrung sehr gering war. Im Jahr 2016 war das natürliche Nahrungsangebot deutlich besser und der Unterschied in der Nutzung war vernachlässigbar.

Fleisch von toten Tieren ist ein wichtiger Teil natürlicher Nahrungsnetze. Aufgrund der Studie empfehlen wir durchaus das Ausbringen von toten Tieren, insbesondere von im Straßenverkehr verunfallten Wildtieren. Allerdings sollten in jeden Einzelfall Vor- und ev. Nachteile abgewogen werden.

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