1. Monitoring auf Populationsebene, Management und Schutz des Braunbären im nördlichen dinarischen Gebirge und den Südost-Alpen

Das Hauptziel unseres Projekt ist es die derzeit praktizierte Art des Braunbärenmanagements, nämlich sehr kleinräumig und lokal zu agieren, durch ein länderübergreifendes Handeln und Denken abzulösen – Management, Monitoring und Schutz des Braunbären auf Populationsniveau zu etablieren. Es wird ein engmaschiges Netzwerk von Experten geschaffen, Monitoringmethoden und deren Anwendung optimiert, ein grenzüberschreitendes Langzeit-Monitoring etabliert und erstmalig werden Daten von Bären großräumig und länderübergreifend gesammelt. Es werden Kommunikationskanäle und Möglichkeiten zum Datenaustausch entwickelt, wie sie für eine Kooperation auf solch hohem Niveau nötig sind, und das ganze kompetent und rechtlich gestützt. Das ist eine der ersten Bemühungen in Europa ein länderübergreifendes Management für Großprädatoren zu entwickeln. Ein Gedanke, der gefördert und beworben wird von der Europäischen Kommission über die „Richtlinien für Managementpläne für Großprädatoren auf Populationsebene“, allerdings bislang kaum in die Praxis umgesetzt wurde.

2. Rückgang von Mensch-Bär Konflikten und werben für eine friedliche Koexistenz

Mit einer Vielzahl von Aktionen werden gemeinsame Konflikt „Hotspots“ identifiziert. Es werden nicht-lethale Lösungen entwickelt um „Best Practice“ Beispiele zu liefern wie man zukünftig mit solchen Konflikten umgehen soll. Es werden Lösungen angeboten um Bären davon abzuhalten an anthropogene Nahrungsquellen zu gelangen und es wird untersucht, ob ein Verfüttern von Kadavern aus Wildunfällen eine sinnvolle Maßnahme zur Prävention solcher Übergriffe darstellt. Daneben wird der Nutzen von Bären im Ökotourismus beleuchtet, die öffentliche Haltung zu Bären untersucht und das alles wird dann dazu verwendet, zielgerichtet zu informieren und zu werben. Das soll insgesamt dazu führen, dass ein besseres Verständnis für diese Spezies entsteht.

3. Förderung der natürlichen Ausbreitung der Braunbären vom dinarischen Gebirge in die Alpen

Während Modellierungen bestätigen, dass die Alpen ein gutes Habitat für eine Bärenpopulation darstellen und auch die kleine wiederangesiedelte Population im Trentino sich gut entwickelt, geht die natürliche Ausbreitung nur langsam von Statten. Mit der Anwendung eines multidisziplinären Zugangs werden soziale und physische Hindernisse für die Populationsausbreitung erkannt und analysiert um die dringend benötigten Ausbreitungskorridore zu schützen. Dieses Wissen wird genutzt und es werden Lösungen angeboten, um zukünftige Habitatsfragmentierung zu verhindern. Die Akzeptanz gegenüber Bären wird verbessern, vor allem wo diese Art derzeit noch nicht permanent vorkommet und wo aber zu erwarten ist, dass sie sich ansiedeln wird. Zusätzlich wird die verkehrsbezogene Mortalität gesenkt.