AKTION C.4 – Verminderung von verkehrsbedingten Todesfällen beim Braunbären

Verkehrsunfälle repräsentieren einen wichtigen Faktor der Braunbären-Mortalität in Slowenien und Kroatien. In Slowenien wurden zwischen 1994 und 2012 mindestens 222 Bären bei Verkehrsunfällen getötet (96 auf Straßen, 16 auf Autobahnen, 88 auf Zugstrecken und 22 weitere, die nicht genauer zugeordnet werden konnten). Das sind 15% der Gesamtmortalität dieser Spezies. In Kroatien sind allein 17 Bären auf ein und derselben Autobahn getötet worden (Autobahn A6) im Zeitraum von 2006-2012. Neben einem hohen Anteil an der Gesamtmortalität, birgt verkehrsbezogene Mortalität auch weitere Risikofaktoren für die Braunbärenpopulation in sich: Fahrzeugkollisionen sind ein hoher Risikofaktor in der Verkehrssicherheit und bedeuten auch hohe wirtschaftliche Verluste. Das kann zu einer verminderten Akzeptanz der Bären in der Bevölkerung führen.

Verkehrsbezogene Mortalität betrifft vor allem junge Individien beiderlei Geschlechts, unter 100 kg Körpergewicht. Das beeinflusst die demographische Struktur der Population und das Ausbreitungspotential. Im Gegensatz zur den Zahlen die man vom Straßenverkehr weiß, sind Daten von Kollisionen mit Zügen nicht sehr präzise und werden wahrscheinlich unterschätzt.

Es sind einige Aspekte, die diese Aktion sehr wichtig machen: die umgesetzten Maßnahmen können als Best-Practice Beispiel dienen. Die Verkehrsbedingte Mortalität wird sinken (als direkter positiver Einfluss auf die Population als auch die positiven Auswirkungen auf das Ausbreitungspotential vom Kerngebiet in Slowenien/Kroatien in die Alpen); Die Aktion wird das Bewusstsein der Mensch für eine angepasste Fahrweise erhöhen; es werden generell Mensch –Bär Konflikte reduziert; die Aktion wird sowohl die Unfallraten als auch die wirtschaftlichen Verluste reduzieren.

Aktivitäten die verkehrsbedingte Bärenmortalität reduzieren sollen, sind unterteilt in zwei Bereiche:

Die Einführung von technischen Hilfsmaßnahmen um Bär-Fahrzeug Kollisionen zu verhindern. Das sind einerseits, das Anbringen von sicheren Überquerungsmöglichkeiten bei Hauptstraßen bzw. Eisenbahnen, andererseits auch Maßnahmen, die es Bären ermöglichen auf einfachen Weg wiederum die Autobahn zu verlassen. Zusätzlich werden Maßnahmen ergriffen, die Bären davon abhalten überhaupt auf Autobahnen zu gelangen (Elektrozäune) bzw. werden auch Warntafeln für Autofahrer angebracht, die auf Bären hinweisen.

Zusätzliche weitere Aktionen sollen das Bewusstsein der Öffentlichkeit bzw. Endnutzer für diese Thematik verstärken.