Herdenschutz mittels Elektrozäunen, Herdenschutzhunden, Behirtung bzw. Kombinationen daraus sind nachweislich effektiv und halten die Schäden im Nutztierbereich gering. Kärntner Almen stellen den Herdenschutz gebietsweise allerdings vor ganz spezielle Herausforderungen. Die Form der Weidetierhaltung hat sich während der Abwesenheit der Großraubtiere stark geändert.

Als Projektteam LIFE DINALP BEAR besuchten wir eine Alm an der Grenze zu Italien und trafen uns mit einigen Almbauern um uns deren Meinungen und Vorstellungen anzuhören. Sie betonten die Wichtigkeit der Beweidung zum Erhalt der Kulturlandschaft. Schafherden sind heute oft klein (50-150 Schafe), die bis zu 20 verschiedenen Besitzern gehören. Dies ist wichtig zu verstehen, denn für diese Besitzer ist es schwer vorstellbar, ihre Schafe auf der Alm effektiv und mit wirtschaftlich überschaubarem Aufwand gegen Großraubtiere zu schützen. Für viele Gebiete wird es notwendig sein, die Schafe von mehreren Almen zu Herden von etlichen 100 Tieren auf gut geeigneten Almen zusammen zu fassen, wo sie dann effektiv mit Zäunen und/oder Hirten mit Herdenschutzhunden geschützt werden können. Dies bedeutet deutliche Änderungen und erfordert deshalb eine große Bereitschaft der Schafhalter zu Anpassungen der Schafhaltung auf Kärntner Almen.